Conrad Klumpp, der Stammvater aller Klumpps im oberen Murgtal. Wir begegnen Conrad Klumpp erstmals in der Musterungsliste des Jahres 1598, dort ist er als "Conradt Clomp" einfacher Schütze in Igelsberg. In den Schätzungsregistern 1604 und 1607 besitzt er ein Gütlein in Igelsberg (1607 mit dem Zusatz: "wont itzund zue Röht"). An den Fronfuhren zur Vervollständigung der Ringmauer, um 1608, nimmt er schon als Bürger von Röt teil. Dementsprechend finden wir ihn auch im Bürgerbuch des Jahres 1610 mit einem Ersteintrag in Röt. Das Hofgut, das Conrad Klumpp in Röt erwarb, muss größer als das Gütlein in Igelsberg gewesen sein, denn im Steuerbuch von 1612 ist Conrad Klumpp mit einem Vermögen von 1000 fl. veranschlagt. Im Schätzungsregister aus der Zeit um 1635 wird das Hofgut Conrad Klumpps auf 1600 fl. geschätzt.

Der Erbe des väterlichen Guts in Röt ist Bernhard Klumpp, der es 1651, beinahe im Tausch gegen das Ochsengut, um 1000 fl. an Georg Stribich verkauft. Mit dem Erwerb des Ochsenguts wird Bernhard Klumpp auch Bürger von Reichenbach, insbesondere finden wir ihn als Schützen in allen Listen bis 1668. Die beiden letzten Kinder von Bernhard und Catharina Klumpp sind 1652 und 1654 in Reichenbach geboren. Das Ehepaar hatte insgesamt neun Kinder, zwei von ihnen finden wir später als Reichenbacher Bürger: Hans Bernhard Klumpp, den jungen Gastmeister, und Hans Jerg Klumpp (*1652, F 11), der Nachfolger seines Vaters auf dem Ochsengut wird. Hans Bernhard Klumpp, der ältere der beiden Brüder, ist ab 1665 auch Schütze in Reichenbach.

Bisher nur Rätsel gibt der "Thorwarth" Hans Klumpp auf, den der Schaffner 1607 in seiner Klage gegen den Gastmeister namhaft macht. Dieser kann, wie der Schaffner berichtet, "wegen noch Unerbauter Thorwarts Behaußung, noch nit uffziehen noch seinen Dienst Versehen". Das Torhaus muss gebaut oder hergerichtet worden sein, denn 1624 wird es ja an Georg Klein verkauft; ob Hans Klumpp tatsächlich seinen Dienst angetreten hat, wissen wir nicht. Dennoch ist die Frage interessant, wer er gewesen sein mag. Zu den Söhnen Conrad Klumpps, die alle um 1600 geboren sind, zählt er kaum, dafür ist er zu alt. Wie es scheint, gehört er eher derselben Generation an wie Conrad Klumpp. Verwandschaftliche Beziehungen zwischen beiden müssen nicht bestehen, obwohl das gleichzeitige Auftauchen eines neuen Namens oftmals ein Indiz für verwandtschaftliche Beziehungen seiner Träger ist. Hat also Conrad Klumpp, der aus Reichental stammt und um 1560 geboren sein muss, seinen - vielleicht jüngeren - Bruder Hans ins Klosteramt nachgezogen? Belege dafür gibt es bisher nicht. 

Quelle: http://www.klosteramt-reichenbach.de/fruehreich4.htm#erstens